Zeiger

Mein ich nicht den Zeiger
Frag ich dich nach der Zeit
In der du steigst die Leiter
In einem großen Fleiß.

Es wird dir nicht gelingen
Egal zu welchem Preis
Kannst du sie nicht erzwingen
Die kurze lange Zeit.

Ob Kraftakt oder Schwächeleien
Am Ende kommst du an
Bei einem Punkt der Spielereien
Die gleich führ‘n dich voran.
Ein Wort

Das Wort verwandelt seine Farben
Und schwebt in eine Welt
Wo sich die Lichter Baden
Nicht ein Gerüst sie hält.

Send Dich, Dich aus, Du kleines Wort
Ist`s mir der größte Graus-
Dass es dich festzurrt, irgendwann,
Du nicht mehr tanzen kannst.

Sie wiegt sich zwischen ihren Lauten
Und fängt zu Fauchen an
Wenn eine Wahrheit auftaucht,
die sie nicht halten kann.
Sie

Es ist das Entblättern einer Blume
Von Gedanke bis Geruch
Sie stellt ihr Gewebe auf

Es ist nicht nur
Was Mann hat geschafft
Sie findet Neu sich heraus; und hinauf!

Unter den Mantel im Innern
Findet sie sich über den Wurzeln des Himmels
Im Wasser wieder

Schnell zieht etwas an ihrem Rücken vorbei
Sie richtet sich auf und weiß ganz genau:
Kein entkommen; da gehts entlang!

                                              Fortsetzung folgt.
Sollen

Das soll‘n will ich im Raume lassen
Ich möcht` vom Herz aus geh‘n

Die Sinne mit dem Sinn erfassen
Mit wachen Schritten geh‘n

Das Wissen um die Losigkeit
In allem und in mir

Bleibt bei mir, fern von Ewigkeit
So geh ich fort von hier.
Das Andere

wandelnd durch die Nächte fremder Gärten
Nach klaren Gedanken um mich schauend
Dreh` ich mich immer zu dem andren um
Und weiß die Ankunft ungewiss.
Liebesglück

Schleudere dich wie Pusteblumen
Weit über die See
Geb Dir nur gezählte Stunden
Aus Angst vor großem Weh

In der einen Stund`
Lass ich uns im Schweben
Gerad aus deinem Mund`
Große Träume Weben

Im Grunde will ich wenig
Kaum ein gesetztes Grab,
Bloß dass du dich ewig
Mir ergeben magst.

Kaum lässt du dich fallen
Suche ich die Ferne
Verheddert in den Quallen
Seh ich viele Sterne

Am Ende fühl ich mich allein
Und krieche feig zurück
Und du? Du lässt es dir gefall`n
Mein armes Liebes-Glück.
Schuld

An allem Schuld bist Du?
Ist es das selbst
Das dich dahin so quält?

Was bloß machst du?
Wenn kaum wer bei uns bleiben –
Will.
Kannst auch nicht mehr –
Schweigen.

Bis du dann endlich machst,
Was sonst ja keiner schafft.
Was tut dir gut?

Nimm deinen Mut und
Lass die Worte schwingen bis
Deine liebe schwingt.

So sing und halt dich
Im all Ein sein.
Ohne Titel

In einem Zufall der Dinge
Halten wir kurz inne
Atmen die Flüchtigkeit ein
Und lassen die Stille sein

In der Stille bewegt es sich
Der Wind, das Meer, die Erde
Es strahlt in dunklem Licht –
Wann ich bloß Teil davon werde

Seh ich Dich, und doch nur mich
Lieb` ich mich, ich weiß es nicht
Die Liebe ein Mysterium
Was ich nicht fassen kann.
II

So steh`n sie da als Feinde
Und können gar nicht seh`n
Dass sie sich selbst alleine
Bald nicht mehr wiederseh`n -

Es gibt keine Verschwendung
Sie zeigt dir bloß die Wendung
Wo du dich oben aufgestellt
Am Fahnenmast verklammert hältst.

Vergäben wir nur unserem Handeln
Könnten wir uns selbst verwandeln
Drüben wartet die ganze Welt
Die beide Teile beisammen hält.
Lebenslauf

Wie das Plätschern sich
Mit meinem Puls vereint
Beide Plappern unentwegt
Auf diese Welt hinein.

Nicht ein Halt
Wird dieser Bach je tun
Nur mein Herz wird -
Bald für ewig ruh`n.

Wie kurz das Lied
In diesen Spähren klingt
Wo der Wind es wiegt
Und doch alleine singt.

Ist es nicht so, dass
Nichts Dich hält?
Und nur die Zeit Dich
Durch dieses Leben quält?

Unentwegt bäumt der Klang
Sich von Innen auf
Stellt das Skelett
Auf diesen Stelzen aus.

Das Blatt es dreht sich
Um – und um
Kommt doch nicht
Um sich selbst herum.
Plastikblumen

Schornsteine so weit das Auge Reicht
Fenster,
Die wir nicht zu öffnen wissen.

Auch Plastik Blumen sind
Des Taus bedekt
Am/bis morgen-

Wie zwei Augen
Mich die Fenster
an
gucken.
Ganz leer und
Stumm.
Rahmenvolle Leere ist kalt
Gehaltlos
Hals
los!
Rollo

Ein ans Fenster geheftetes Rollo!
Doppelseitiges Klebeband
Wie es sich rankt
Bis wankend eine Ecke fiel
Vom Dorn zum Stiel
Gebogen nach unten
Rechts
Krätchts!
Ohne Titel

Ich steh über den Dingen –
Mitten drin.
Immer ein paar Zentimeter über dem
Boden schwebend
Treten sich die Fersen tief
In das asphaltierte Rückgrat ein.
Eischalenweich

Mein Ohr steckt fest
Das Aug will nicht weinen
Was du hinterlässt
Kann sich mit einen

Ich wünsche mir sehr
nicht wütend zu sein!

Das Ohr steckt still fest
Ein Baum ist im Ast
Eine Fliege sich in den Weg gesetzt
Ist Eines gleich, ob Ost, ob West:
Eischalenweich sich deine Haut anfässt
Eins

Im Winde tastend erblicke ich die Lüfte.
Die Erde spielt ein Lied.
Vom Wasserduft verzaubert, treibt es mich dahin -
Traum

Vom Donnergroll erzürnte Gischt
Hat mich heut Nacht ein Hirsch erwischt
Zahn für Zahn brach er mir aus.
Heut ist es nur ein Andachtsgraus!
Liebe Erde,
Der innere Kern meiner Existenz entschied mein Leben mit Dir zu teilen.
In vielfältiger Einfachheit glänzte Deine herrliche Macht, welche mich mit andauernder Leichtigkeit anzog.
Ein vermoostes Frauen-Wesen schwebt da im All. Meine nackten Füße tanzen auf ihrem Rücken.
Das Haar flattert im Wind zu allen Seiten, es fällt dem Sog entgegen und dann beginnt sich mein Körper
von den Fingerspitzen an mit dir zu verschmelzen. Wie nachgebend und federnd Dein Grund ist -Du lachst hell auf, wenn meine Füße Deine Rippen kitzeln.
Oh, wie süß mir Dein Lachen durch den Körper klingt.
Deine bodenlose Beständigkeit in Ewigkeit.
Als ich ein Kind war wusste ich mich mit Dir zu unterhalten.
Noch heute bist Du meine treuste Gefährtin und sprichst fortlaufend die meine Sprache.
Aber ich höre nicht mehr so gut zu.
In diesen Tagen füllen Tränenflüsse die Bahnen meiner Wangen aus, wenn mich Deine dumpfen Töne von
Innen kratzen -
Ein Stöhnen was unaufhaltsam durch meine Glieder dringt.
Beklommen zieht sich mein Herz zusammen und will nur eins- Dir helfen, uns retten.
Wie?
Hinhören!
Ich bitte mich.
Große kleine Erde, Du bist überall- in und aus mir, über und unter Dir.
Nur ohne Dich kann ich nicht sein.
Für immer,
Deine Fanny
Dear Mother Earth,
The innermost core of my being chose to share life with you.
Your magnificent power radiates brightly in manifold simplicity, attracting me with enduring ease.
There, a moss-enveloped female being floats in space.
As my naked feet dance on her back.My hair is fluttering in the wind as though drawn in by suction.
Then, from the tip of my fingers my body merges with yours.
Your grounds, how they yield and how they flex -
Out loud you laugh, as my toes tickle your ribs.
How lovely your laughter reverberating through my body.Your eternally dependability!
As a child I knew how to speak with you.
Even today you are still my faithful companion and continue to talk in the language I know.
Alas, I no longer listen all that well.
Now tears draw down the pathways of my cheeks whenever your faint sounds scratches my core-
Like a groan inexorably penetrating my limbs.
My aching heart narrows in anguish and all I want is to help you, save us.
How?
Listen.
I beseech myself!
Big Little Mother, you are everywhere –
Inside and outside of me - above and below.
There is no way I could be without you.
There is no way to apologize for all the harm done - to you and thereby me.
I hereby pledge to cause neither harm nor pain to us any longer.
Forever,
Yours Fanny
Ohne Titel

So unerschrocken ihr Blick
Dass ihn niemand kennt
Wie unerbittlich die Gischt
Durch ihre Glieder rennt.

Sie ist in einem Werden
Dass ist wie endliches Sterben
Mit glasklaren Gebärden
Sich niemals lässt erklären. 

Was ist vor ihren Augen?
Erstickt den unklaren Glauben
An der Glut der Teilbarkeit
Nimm doch an, die Einsamkeit! 
だいすきな 日本へ
あなたに 初めて出会った時から
深くて おちつきのある空気を 感じていました。
いつも あなたが連れて行ってくれるのは
わたしの知らないところばかり。
ひかえめなムードのあなたは わたしを包み込んで。
あなたの美しい風景を 旅しているあいだずっと。
あなたの文化に 触れているあいだずっと。
ほんの少し ながく住むと決めてから
移ろいゆく あなたの一面も 知れました。
もっともっと知りたい あなたのこと。
1年とちょっと一緒にいても 驚くことがまだたくさん。

−−−−−−
あなたのおかげで 気づけたことがあります。
不明確なこと シンプルなこと 謙虚なことの美しさ。
そして 新しい感覚世界への 入口。
深いところへ わたしを誘ったのは
あなたの静かなウィンク。

−−−−−
あなたといて 自分のこころにある
理由のない哀愁を 感じるようになりました。
その気持ちを 今はとても大切にしています。
ちょっと立ち止まって考える 時間をくれるから。
その時間 わたしは息を吸って 吐いて
自分がやっている何かを みつめるの。
注意深く そのなにかを。

−−−−−
日本よ
わたしたちはとても深いところで
同じことを想っているでしょう。
あなたが心配していることは
わたしも同じように心配していること。
あなたは そのことについて 決して語ろうとはしません。
あなたは あなた自身の苦しみを ひとり耐え抜こうとしている。
みていると哀しくて あなたを抱きかかえたくなります。
あなたはもう一度 自分の足で立ち上がろうとしている。


どうか ちいさくまとまらないで。
あなたならきっと 立ち上がれる。


自分のこころから まっすぐに。
おおきく胸をはって 進みましょうね。


こころからの感謝を。
ファニー ハーラン